1290
„Auf der Horst“, ehemaliger Rittersitz der Grafen von Kleve, wird in der Nähe der Römerstraße, die von Xanten nach Kleve führt, auf alten römischen Mauern, neu errichtet.
„Auf der Horst“, ehemaliger Rittersitz der Grafen von Kleve, wird in der Nähe der Römerstraße, die von Xanten nach Kleve führt, auf alten römischen Mauern, neu errichtet.
In der Urbar, dem Einkünfteverzeichnis des Grafen Dietrich von Kleve, wird Haus Horst „auf der Horst“ mit allen Ländereien zum erstenmal urkundlich erwähnt.
Ruitger van Boitzelar (Botzelar) erhielt „auf der Horst“ zum Lehen. Ruitger van Boitzelar war Droste der Grafen von Kleve.
„Dat gericht to Aldenkalkar, dat oeverste gericht in den lande Cleve“ spricht, nach dreitägiger Verhandlung, Ruitger van Boitzelar schuldig der Anstiftung des Mordes an Adolf von Suytkamen, dem damaligen Rentmeister der Grafen von Kleve. Am 27. Mai 1395 verkündeten Richter und Schöffen das Urteil: Ruitger van Boitzelar wurde für vogelfrei erklärt, des Landes verwiesen und sein gesamter Besitz dem Grafen von Kleve Herzog Adolf II übereignet.
Zahlt Wilhelm van den Butzeler an die Stadt Kalkar die Kirchenrechnung und den Häuserzins in der Höhe von 6 sol für „auf der Horst“.
Herzog Johann Wilhelm von Cleve stirbt. Sein Tod setzt einen Schlußpunkt hinter die Geschichte des Landes. Das Herzogtum Kleve, und mit ihm alle seine Güter, werden preußisch. Auf dem „Ritter-Zedul“ (Landtag), der eingerufen wird, um die Verwaltung neu zu ordnen, wird „auf der Horst“ dem Johann van Ulfft zu Luikhuisen, genannt Dornick, Vasallus des Königs von Preußen, zu Lehen gegeben.
Nach der Eroberung im Dreißigjährigen Krieg durch die spanischen, niederländischen und kaiserlichen Truppen, wird Haus Horst stark zerstört und zum Teil niedergebrannt.
Das Haus geht in das Eigentum der Familie Vellbrüggen über, die jedoch ohne männliche Erben blieb.
Die Enkelin, Maria Anna Freiin van Tingnagel zur Horst, heiratet den Freiherr Christopher Friderich von Amelunxen.
Die starken Beschädigungen des Dreißigjährigen Krieges werden beseitigt sowie alle Um- und Neubauten abgeschlossen. Seit dieser Zeit ist Haus Horst unverändert.
Die leiblichen Kinder Carl Henrich von Amelunxen, Maria Adriana von Hockerbach, geborene Freiin von Amelunxen, Theresia Anna von Heeremann, geborene Freiin von Amelunxen, verkaufen mit „Koopkontrakt“ vom 15. Martii 1762 zu Münster, Haus Horst an Arnoldus von Knipscheer, der schon in diesem Hause geboren worden war. Seine Eltern, Adrianus von Knipscheer und Weyrina Knipscheer, hatten Haus Horst bereits viele Jahre angemietet.
Ein Teil des alten Wassergrabens im Bereich der Zugbrücke wird zugeschüttet und an dieser Stelle ein „Niederrheinisches Hallenhaus“ errichtet.
Nach dem Tode des letzten Knipscheer verkaufen die Erben Haus Horst an Nikolaus von Steengracht, den Besitzer von Schloß Moyland. Diese Familie benutzt Haus Horst als Jagdschloß.
Baron Adolf von Steengracht verkauft Haus Horst an den Kaufmann Walter Eikhoff.
Consul Theodor Decker, Ritter des Malteserordens und seine Gemahlin Isolde kaufen Haus Horst. Nachdem es, unter Denkmalschutz stehend, zwei Jahre renoviert und restauriert wird, soll es im Familienbesitz bleiben.
Das 1831 errichtete und unter Denkmalschutz gestellte „Niederrheinische Hallenhaus“ wird im Rahmen der Instandsetzung in die heutige Kurklinik Haus Horst umgebaut.