Gemüsegarten für dementiell erkrankte Menschen

„Wir sind so gerne in der Natur, weil diese keine Meinung über uns hat“ -  Friedrich Nietzsche

In unserem Betreuungs- und Pflegekonzept sehen wir den Bewohner mit Demenz nicht unter dem Aspekt, welches medizinische oder pflegerische Problem vorliegt. Es geht uns nicht vorrangig um Therapie oder Heilung – allein das Wohlbefinden der Bewohner mit Demenz, ihre bestmögliche Begleitung und Entwicklungsunterstützung sind unser Kernanliegen. Im Mittelpunkt unserer Ausrichtung steht der Bewohner mit seinen Wünschen, Bedürfnissen und seiner Individualität.

Für demente Bewohner bietet ein Außenbereich mehr Freiraum als ein Innenbereich. Unser Garten mit Pflanzen, Blumen, Kräutern, Steinen und den verschiedensten Gerüchen nach Erde, Bäumen und Pflanzen bietet unseren Bewohnern einen sehr guten Entwicklungsraum. Die Reize einer natürlichen Umgebung, das Rauschen des Windes, vorbeiziehende Wolken, fallende Blätter, ermöglichen eine Aufmerksamkeit, die nicht anstrengt und keine Konzentration erfordert.

Wir haben in unserem Sinnesgarten einen eigenständigen Gartenbereich in Form eines Gemüsebeetes angelegt. Die Freude, Gemüse zu pflanzen, wachsen zu sehen und zu ernten belohnt die Bewohner, die die vielfältigen Aufgaben dieser Beetversorgung übernehmen. Ein Gemüsegarten bedeutet für unsere Bewohner ein Stück Lebensqualität: Sie kommen mit vielfältigen Gerüchen, Farben, Formen und Geschmackserlebnissen in Berührung.

Die Möglichkeit Gartenarbeiten zu übernehmen, an ehemalige Aufgaben und Hobbies anzuknüpfen, kann eine Brücke zum Früher sein.